Decision-aiding

Hintergrund

Ökosystemdienstleistungen (ÖSD) sind ein nützliches Werkzeug, um die Bedeutung von ökologische Funktionen für die Natur und Gesellschaft, politischen und meist fachfremden Entscheidungsträgern zu verdeutlichen.

Die Umsetzung von Umweltmanagementmaßnahmen wie beispielsweise Renaturierung von Fließgewässern durchzuführen, ist ein sehr komplexer Prozess. Ob und wo die Renaturierungsmaßnahmen stattfinden, wird häufig unter strategischen und finanziellen Gesichtspunkten durch politische Entscheidungsträger entschieden. Daher können politische Maßnahmen zu Renaturierungs- oder Bewirtschaftungsmaßnahmen räumliche Ungleichheiten in der Verteilung und der Qualität von ÖSDs erzeugen. Obwohl sie höchstwahrscheinlich dazu beitragen könnten diese ungleiche Verteilung in Hinblick auf ÖSDs zu minimieren, werden wissenschaftliche Untersuchungen zu dem Erfolgspotential oder der ökologischen Bedeutung von geplanten Umweltmanagementmaßnahmen eher selten in solche Entscheidungsprozesse mit einbezogen. Die Kommunikation zwischen Wissenschaft und Politik ist allerdings aufgrund verschiedener Interessensschwerpunkte und Zielsetzungen oft schwierig. Entscheidungshilfen (Decision-aiding) und Kommunikationshilfen können Entscheidungsfindungen in solch komplexen Entscheidungssituationen mit unterschiedlichen Akteuren unterstützen.

Arbeitsschwerpunkt

Im Projekt werden Methoden und Strategien verglichen und entwickelt, um wissenschaftliche Erkenntnisse bestmöglich in politisch relevante und für politischen Entscheidungsträgern verständliche Informationen zu transferieren. Entscheidungs- und Kommunikationsprozesse werden unter anderem am Beispiel von räumlichen Auswirkungen von Renaturierungsmaßnahmen auf die Qualität der ÖSDs untersucht.

Die in dem Teilprojekt Decision-aiding gewonnenen Erkenntnisse sollen gezielt bei der Entwicklung der Handlungsempfehlungen und Strategien in den anderen Teilprojekten von ECOSERV eingesetzt und umgesetzt werden.

Zudem wird der Prototyp eines Planspiels „Serious game“ entwickelt, welches für die verschiedenen Perspektiven und Erwartungen der im Entscheidungsprozess involvierten Akteure eine gegenseitige Sensibilität schaffen soll. Dies soll dazu führen, dass Konflikte im Entscheidungsprozess weniger auftreten bzw. einfacher gelöst werden um so Umweltmanagementmaßnahmen zur Verbesserung von ÖSDs im gesamten Oberrheingebiet effektiver und nachhaltiger gestalten zu können.

Methoden
  • Soft Operation Research“ zur Entwicklung Multiple-Kriterien-Entscheidungshilfen

  • Entwicklung und Evaluierung des Prototyps für das Planspiel

Output
  • Leitfaden zur Entscheidungs- und Kommunikationshilfe

  • Serious game – Zielgruppe: Wissenschaftler und Entscheidungsträger

Zusammenfassung
Kontakt

Dr. Yves Meinard
ECOSERV Teilprojektleitung Decision-aiding

Chargé de Recherches (CR1) CNRS
Paris Dauphine University
F-75775 Paris Cedex 16
LIVE, Strasbourg University (Associated researcher)
F-67000 Strasbourg

 

PROJEKTBETEILIGTE​
  • Biospährengebiet Schwarzwald

  • CNRS Délégation Paris B

  • École Nationale du Génie de l’Eau et de l’Environnement de Strasbourg; ENGEES

  • Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft; FAWF

  • Fédération du Bas-Rhin pour la Pêche et la Protection du Milieu

  • Laboratoire Image Ville Environnement; Université de Strasbourg

  • Nationalpark Hunsrück-Hochwal

  • Naturpark Pfälzerwald

  • Parc naturel régional des Vosges du Nord (PNRVN)

  • Ökosystemforschung Anlage Eußerthal (EERES); Universität Koblenz-Landau

  • Universität Koblenz-Landau